Wie lange dauert die MPU-Vorbereitung?

Gibt es eine Mindestdauer, die wir berücksichtigen sollten? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zur MPU Vorbereitungskurs-Dauer:

MPU-Anlass

Zunächst einmal haben die MPU-Anlässe einen großen Einfluss. MPU-Themen oder Einzelfälle ohne eine Abstinenzpflicht (Straftaten, Punkte) können z.B. in wenigen Monaten den Prozess durchlaufen. Die Gesamtdauer bei substanzbezogenen Anordnungen (Alkohol, Drogen, Medikamente) hängt hingegen an einer möglichen Abstinenzpflicht und deren Abstinenzdauer.

Die Vorbereitung muss sich demnach an gewissen Parametern orientieren. Gut organsierte verkehrspsychologische Institute planen die gesamte Vorbereitung so ein, dass Sie nicht noch künstlich mehr Zeit verlieren als die Abstinenz oder bspw. eine Sperrfrist Sie ohnehin an Zeit kostet.

„Mindestabstand“ zum vorherigen Thema

In anderen Fällen gibt es das Problem, dass ein „Mindestabstand“ zum vorherigen Thema existieren muss. Gerade in der neuen Urteilsbildung in der Fahreignungsbegutachtung – Beurteilungskriterien, 4. Auflage wird eine Zeit gefordert, die nach der letzten Tat verstrichen sein muss. Hintergrund hierfür ist, dass es in der Zwischenzeit Gelegenheit gegeben haben muss, wo Sie Ihre Bewältigungsstrategien und neuen Vorhaben in die Tat umsetzen konnten. Je öfter Sie in eine Situation geraten, in der Sie in der Vergangenheit in alte Verhaltensmuster gefallen wären (diese aber jetzt meistern), umso mehr kann man von einer stabilen Verhaltensveränderung ausgehen. So ist die Mindestzeit bspw. nach. den neuen Beurteilungskriterien A 3.3 K Punkt 11. mindestens 6 Monate, in der Regel sogar 12 Monate.

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Sperrfrist

Wie oben bereits angesprochen, kann auch eine Sperrfrist dazu führen, dass der gesamte Prozess länger dauert. Sollte eine Sperrfrist auferlegt worden sein, dann beträgt sie in der Regel mindestens 6 Monate bis hin zu 5 Jahren. In besonders schwerwiegenden Fällen kann sie auch dauerhaft ausgesprochen werden. In einigen Fällen kann man durch geeignete Maßnahmen die Sperrfrist um wenige Monate verkürzen. Dies macht jedoch nur dann Sinn, wenn andere Umstände (wie bspw. eine Abstinenz oder ein Mindestabstand zur letzten Tat) nicht bereits eine längere Wartezeit bedingen.

Vorherige MPU-Vorbereitung

Die reine Vorbereitungsdauer hängt ebenfalls von vielen Faktoren ab. Hat sich ein Kunde mit den Delikten und seinen Verhaltensmustern schon intensiv beschäftigt und kommt dann zu einer Vorbereitung oder hatte er wohlmöglich sogar eine erfolgreich abgeschlossene Therapie? In diesen Fällen ist die Vorbereitungszeit deutlich kürzer. Sollte sich ein Kunde jedoch noch gar nicht mit seinem Verhalten beschäftigt haben, kann die Vorbereitung deutlich länger dauern.

Sonstige verzögernde Faktoren

Ebenso sind die zeitlichen und mentalen Ressourcen von Bedeutung. Wenn eine Kunde z. B. berufsbedingt sehr wenig Zeit hat, dann zieht sich die MPU Vorbereitungsdauer natürlich in die Länge. Gleiches gilt, wenn er aus unterschiedlichen Gründen viel zu tun hat und keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, um sich mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen.

Einen weiteren Einfluss auf die Gesamtdauer der Vorbereitungsphase hat auch die organisatorische Sphäre. Dies beinhaltet einerseits die Führerscheinstelle: wie schnell werden Anträge bearbeitet und die Akten verschickt? Anderseits betrifft dies auch die Begutachtungsstelle: wie lange dauert die Kundenerfassung, Rechnungserstellung, Begutachtungsterminierung und die letztendliche Gutachtenerstellung?

Leider kommt es manchmal auch dazu, dass der Kunde während der Vorbereitung weitere Vergehen begeht, die dann die Dauer der MPU Vorbereitung und den Gesamtprozess erheblich verzögern können.

In der Liste sieht man eine Übersicht über mögliche Faktoren, welche die Gesamtdauer und insbesondere die Vorbereitungsdauer beeinflussen können. Grundsätzlich empfiehlt sich, die Vorbereitung so früh möglich zu beginnen, um o. g. Voraussetzungen im Vorfeld zu erkennen und lange genug an sich gearbeitet zu haben.

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